zahnlücke

Zahnlücken schließen – Ursachen, Behandlungen und Kosten

Arten auf einen Blick

Die Zahnlücke ist ein ganz besonderes, individuelles Merkmal vieler Personen und wurde durch die weltberühmte Pop-Legende Madonna sogar zu einem einzigartigen Schönheitsmerkmal. Es gibt 2 verschiedene Arten von Zahnlücken: echtes und unechtes Diastema. Was diese beiden Arten ausmacht und ob man eine Zahnlücke behandeln lassen sollte, klären wir im folgenden Abschnitt.

Das echte Diastema

Die Ursachen für Zahnlücken können unterschiedlichster Natur sein. In den meisten Fällen ist die Zahnlücke aber vererbt, was sich meistens in kleinen Lücken zwischen den Schneidezähnen äußert. Diese vererbten Zahnlücken werden auch als echtes Diastema bezeichnet. Das echte Diastema kann bereits in der Kindheit entstehen, wenn die Echt-Zähne noch nicht ausgebildet sind.

Dabei wächst das Lippenbändchen durch die besagte Lücke, welche sich dadurch nicht schließen kann. Damit zusammenhängend aber auch unabhängig davon kann es vorkommen, dass bei Kindern beim Wachstum der Zweit-Zähne eine mehrere Millimeter große Lücke zwischen den oberen Schneidezähnen entsteht. Diese verwächst sich aber bei den meisten Kindern im Alter von 7 bis 10 Jahren, sobald die seitlichen Schneidezähne erscheinen.

Das unechte Diastema

Neben dem echten Diastema gibt es auch das unechte Diastema, welches sich erst im Laufe des Lebens durch äußere Einflüsse entwickelt. Diese Variante der Zahnlücke kommt meistens im Zusammenhang mit einer Verkrümmung der seitlichen Schneidezähne vor. Außerdem kann auch eine fortgeschrittene Parodontitis oder Karieserkrankung eine mögliche Ursache für kleinere, dunkle Lücken am Rand des Zahnfleischs und sogar Zahnlücken durch Zahnverlust sein. Auch Unfälle sind mögliche Ursachen für Zahnlücken. Nicht selten kann es auch zu waagerechten Zahnlücken durch nächtliches Zähneknirschen kommen. Dabei wird die Zahnsubstanz an der Zahnkrone Stück für Stück abgerieben und bei der Schließung des Kiefers können die Zähne dann nicht mehr aufeinander beißen. 

Handlungsbedarf?

Viele Erwachsene haben eine deutliche Lücke zwischen den Schneidezähnen (meistens im Oberkiefer) aus den oben genannten Gründen. Aber wann sollte man eine Zahnlücke behandeln lassen? Sofern die Lücke optisch als Teil des Aussehens akzeptiert wird, erblich bedingt und nicht allzu groß ist muss nicht unbedingt etwas gegen die Zahnlücke unternommen werden. Bei Zahnverlust durch bestimmte Zahnkrankheiten sollte man sich jedoch auf jeden Fall zahnärztlich beraten lassen und über einen Zahnersatz in Form von Prothesen oder Implantaten nachdenken. Außerdem kann eine Lücke auch freiwillig durch kieferchirurgische Eingriffe geschlossen werden, wenn man sich unwohl damit fühlt.

Zahnlücken sollte man schon im Kinderalter verhindern

Um es gar nicht erst zu einer Zahnlücke im Erwachsenenalter kommen zu lassen, kann man ihr mit einer Korrektur des Lippenbändchens vorbeugen. Dieser operative, aber routinierte Eingriff, sollte im Alter von 7 bis 10 Jahren durchgeführt werden, wenn die seitlichen Schneidezähne schon voll entwickelt sind.

Der Eingriff geht relativ schnell und ist sehr unkompliziert: Unter Lokalbetäubung wird mit Hilfe eines Skalpells oder Lasers (schonendere Variante) das Lippenbändchen korrigiert. Die Zahnlücke sollte sich dann automatisch nach durchschnittlich drei Monaten schließen – individuell kann es aber auch schneller gehen oder länger dauern. In sehr seltenen Fällen muss die Zahnstellung noch einmal kieferorthopädisch nachbehandelt werden.

Zahnlücken können auch im Jugendalter noch korrigiert werden

Falls man die Zahnlücke nicht bereits im Kinderalter schließt, sind weitere Behandlungsmöglichkeiten auch im Jugendalter bzw. jungen Erwachsenenalter noch möglich. Es besteht zwar immer die Möglichkeit, dass sich die Lücke wieder natürlich schließt, leider ist das aber eher der seltenere Fall, da die Nachbarzähne meistens zur Seite kippen und nicht in die Lücke hinein wachsen. Um nicht alles dem Schicksal zu überlassen und die Lücke endgültig und sicher zu schließen,  sollte man also auf jeden Fall eine zahnärztliche Behandlung in Anspruch nehmen.

Das am weitesten verbreitete Mittel, um Zahnlücken effektiv und nachhaltig zu schließen, ist die klassische Zahnspange. Diese muss jedoch so früh wie möglich eingesetzt werden, da das Tragen einer Zahnspange im Erwachsenenalter mit großen Nachteilen verbunden ist. So dauert es zum Beispiel bei Erwachsenen viel länger bis sich Zähne umformen als bei Kindern, bei denen die Zähne noch wachsen und sich entwickeln.

Bei der klassischen Zahnspange beträgt die durchschnittliche Behandlungsdauer je nach Ausmaß der Korrekturen zwischen 1 und 3 Jahren. Erfolgsquoten sind hoch, mit dauerhaften Ergebnissen bei korrekter Nachsorge. In vielen Fällen verbessert sich nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Funktionalität des Gebisses signifikant.

Eine optisch unauffälligere Variante ist das Tragen einer Zahnschiene, welche in oft als die moderne, unsichtbare Ablöse der Zahnspange gilt. Zahnschienen haben den großen Vorteil, dass die häufigen zahnärztlichen Untersuchungen, die bei Zahnspangen einmal im Monat nötig sind, wegfallen. Sie bieten eine flexible und weniger sichtbare Alternative mit einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 12 bis 18 Monaten. Die Erfolgsquote hängt stark von der Disziplin des Trägers ab, da die Schienen etwa 22 Stunden pro Tag getragen werden müssen. Langzeitwirkungen sind vergleichbar mit denen einer klassischen Zahnspange, vorausgesetzt, der Behandlungsplan wird genau befolgt.

Um also Zahnproblemen im Erwachsenenalter vorzubeugen, sollte man schon im Kindesalter anfangen, regelmäßig eine Prophylaxe durchführen zu lassen, damit mögliche Probleme schon früh erkannt und behandelt werden können.

Zahnlücken – Behandlungen und Kosten

Ist es bereits zu spät und wurde weder im Kindesalter noch im Jugendalter prophylaktisch gegen die Bildung einer permanenten Zahnlücke gehandelt, ist ein zahnärztlicher Eingriff notwendig. Wir haben für Sie die gängigsten Varianten zur Zahnlücken-Schließung zusammengefasst und einfach erklärt.

Veneers

Veneers sind die gängigste Behandlungsmethode für das Schließen einer Zahnlücke. Dabei werden auf den Schneidezähnen, welche die Lücke formen, sehr dünne, licht-durchlässige Keramikschalen mit einem speziellen Kunststoff befestigt.

Veneers ahmen die Oberfläche und Form der Zähne nach und wirken nach außen wie ein natürlicher Zahn, sodass sie perfekt die Zahnlücke kaschieren. Sie haben dazu noch eine sehr gute biologische Verträglichkeit und sind ebenso für Zahnverfärbungen und Zahnfehlstellungen einsetzbar.

Bei Veneers ist die Behandlung in der Regel innerhalb von zwei bis drei Zahnarztbesuchen abgeschlossen. Die Erfolgsquote ist hoch, und Veneers halten bei guter Pflege und regelmäßigen Kontrollbesuchen 10 bis 15 Jahre. Sie sind eine beliebte Wahl für sofortige ästhetische Verbesserungen.

Komposit-Versorgung

Falls die Lücke zwischen den Schneidezähnen nicht allzu groß ist, kann in einigen Fällen eine Komposit-Versorgung angewendet werden. Diese Methode ist im Grunde eine optische „Verbreiterung“ des Zahnes. Dabei wird dasselbe Material benutzt, welches auch bei Zahnfüllungen eingesetzt wird und es wird quasi ein Teil an den Zahn „drangebaut“. Danach wird noch die Form korrigiert, sodass die Lücke nicht mehr auffällt. 

Ist die Lücke nicht zu groß, ist ggf. eine ästhetische Zahn-Verbreiterung mittels Komposit möglich. Dabei wird das zahnfarbene Material direkt auf die Zähne aufgetragen und die Form so korrigiert, dass der zu große Zwischenraum verschwindet.

Invisalign Zahnschienen

Auch mit Hilfe von Invisalign Zahnschienen (oft auch als „die unsichtbare Zahnspange“ bezeichnet), können zahlreiche Fehlstellungen von Zähnen meist ohne kieferorthopädische Behandlungen durchgeführt werden, sodass erste wirkungsvolle Korrektur-Ergebnisse bereits nach 4 Wochen ersichtlich und spürbar sind.

Diese Zahnspangen sind unsichtbar bzw. transparent, sodass sie alltäglich Kontaktpersonen nicht auffallen. Ebenso zählen diese zu den schonendsten Varianten einer Zahnkorrektur.  Viele Zahnärzte bieten bereits diese spezifische Behandlungsform.

Implantate oder Brücken für große Lücke

Falls ein ganzheitlicher Zahn bereits verloren gegangen ist, können die oben erwähnten Methoden längst nicht mehr mithalten. Hier ist bereits ein ganzheitlicher Zahnersatz gefordert, medizinisch primär dadurch bedingt, dass um die Kaufunktion des Zahnhalteapparats zu gewährleisten, als auch die Kiefergesundheit aufrechtzuerhalten.

Unternimmt man nämlich nichts, kommt es zu einer kontinuierlichen Degradierung des Kieferknochens und zur Fehlstellung der benachbarten Zähne. Ebenso sind Zahnkrankheiten wie Parodontose oder Zahnwurzelentzündung sehr häufig.

Grundsätzlich können Sie zwischen Implantologie und Prothetik entscheiden. Falls mehrere Zähne fehlen sind Brücken die beste Wahl, bei teilweise fehlenden Gebiss ist sogar eine Prothese erforderlich. Fehlt lediglich ein einzelner Zahn, sind Implantate die gängige Lösung.

Als künstliche Zähne samt Zahnwurzel werden sie anstelle des verlorenen Zahnes eingesetzt und stabilisieren den gesamten Zahnhalteapparat. Ein großer Nachteil hierbei ist sicherlich, dass die benachbarten Zähne beschliffen werden müssen, wobei wichtiger Zahnschmelz verloren geht (eine Ausnahme davon stellen Mini-Implantate dar).  

Kosten für die Behandlung von Zahnlücken

Die billigste Lösung, um kleine Zahnlücken zu schließen, ist eine Komposit-Versorgung. Diese kosten ähnlich wie Zahnfüllungen und bewegen sich (durchschnittlich) um den Preis 80 € herum. Klassische Veneers haben eine sehr weite Preisspanne von ungefähr 500 bis 1500 €, während Veneers to Go (normierte Vorlagen) für 300 bis 400 € zu ersteigern sind.

Lumineers (bzw. „Non-Prep Veneers“), ultradünne Veneers für sehr kleine optische Anpassungen, kosten ungefähr 800 bis 1000 €. Viele Menschen entscheiden sich daher für im Ausland angefertigte Veneers, welche je nach Region bzw. Land bereit ab 400 € zu ersteigern sind. Jedoch sind die Qualitätsunterschiede ein stets zu beachtender Punkt.

Traurig aber wahr, jedenfalls nachvollziehbar: dies sind alle rein kosmetische Eingriffe und stellen keinesfalls eine medizinische Notwendigkeit dar, sodass die Kosten gänzlich von Ihnen übernommen werden müssen. Die gesetzliche Krankenkassa zählt diese Behandlungen nicht zur Regelversorgung, so gibt es keine Fix-Zuschüsse. Lediglich bei Zahnersatz (wie Implantaten) vergibt die Kranken-Kasse einen Fix-Zuschuss von 50 % bis 60 % der Kosten.

Ebenso inkludieren Zahnversicherungen bzw. Privatversicherungen eher selten Veneers und ähnliche Behandlungen, sodass man tatsächlich meistens diese Kosten voll und ganz selber tragen muss.

zahnarzt schaut in mund
Bildquelle: ©pixabay.com

Oft gestellte Fragen

Was kostet ein Implantat?

Zahnimplantate sind die moderne Form des festsitzenden Zahnersatzes, zählen jedoch nicht zur Regelversorgung, weder im Deutschland noch im D-A-CH-Raum. Somit ist stets mit einem hohen Eigenanteil zu rechnen. Abhängig von Standort, Zahnarzt-Honorar, Material bzw. Qualität und Spezifität der Behandlung, haben Implantate eine weite Preisspanne von 1000 € bis 3500 €, ohne die Kosten eines potenziell notwendigen Kieferknochen-Aufbaus hinzuzuzählen.

Kann man Zahnlücken auch durch eine Zahnspange schließen?

Zahnlücken schließt man sogar gängig mit Zahnspangen. Diese festsitzende, optisch auffällige Lösung umringt die Zahnwurzel und der Zahnspalt verschwindet nach längerer Zeit von sich selbst.
Durch eine Veränderung der Zahnposition lassen sich viele Zahnlücken dauerhaft schließen. Durch festsitzende Zahnspangen wird die Zahnwurzel selbst bewegt und der Zahnspalt verschwindet nach und nach.
Eine unsichtbare Alternative bieten Schienen, welche schonend und effizient Zähne korrigieren können. Diese Variante ist aber äußerst kostspielig. Für sogenannte Invisalign-Zahnschienen kann man mit Kosten von 6000 bis 9000 € rechnen.

Welche Möglichkeiten gibt es, einen fehlenden Zahn zu ersetzen?

Fehlende Zähne werden entweder durch festsitzenden Zahnersatz oder herausnehmbaren Zahnersatz ersetzt. Vollprothesen, Teilprothesen, Teleskopprothesen und Klammerprothesen gehören zum Bereich der Prothetik. Zum Bereich der Implantologie gehören Implantate, Brücken und Kronen bzw. die Kombination der jeweiligen Elemente. Für einzelne fehlende Zähne sind Implantate die gängige Lösung.

Sind Zahnlücken gefährlich?

Kleine Zahnlücken sind nicht gefährlich, vor allem Nicht bei Schneidezähnen. Größere Zahnlücken und fehlende Zähne schon. Sie führen beide in unterschiedlicher Stärke zu einem veränderten Biss und zu einer Degradierung des Kieferknochens. Diese Phänomene begünstigen zahlreiche Zahnkrankheiten und andere Schmerzen im Körper, wodurch große Zahnlücken medizinischen Handlungsbedarf aufweisen.

Was bezahlt die gesetzliche Krankenkasse?

Dies ist abhängig von der jeweiligen Behandlung zur Zahnlücken-Schließung. Während es bei Standardtherapien, wie etwa der Zahnspange, einen Fixkosten-Zuschuss von 50 % gibt, zahlt die gesetzliche Krankenkasse nicht für rein optische Eingriffe, welche keinen medizinischen Bedarf aufweisen, zahlt die Krankenkasse nichts.
Dies ist bei Veneers und Co der Fall, da diese Methoden nur optische Korrekturen erzeugen. Deswegen lohnt es sich auf jeden Fall, so früh wie möglich mit Maßnahmen zur Schließung von Lücken zu beginnen, am besten im späten Kindesalter oder frühem Jugendalter.

Quellen

https://info.zukunftzahn.de/zahnluecke-diastema-und-andere-ursachen/

Ein Gedanke zu „Zahnlücken schließen – Ursachen, Behandlungen und Kosten“

  1. Interessant, dass Veneers die gängigste Behandlungsmethode für das Schließen einer Zahnlücke sind. Mein Sohn will sich eine unsichtbare Zahnspange machen lassen. Wir werden nächsten Monat dafür einen guten Zahnarzt besuchen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert